475 Jahre evangelisch-lutherische Reformation in Berlin und der Mark Brandenburg Abendmahl

Am Gedenktag der Heiligen, dem 1. November 1539, empfing Kurfürst Joachim II. aus der Hand des Brandenburger Bischofs Matthias von Jagow in der Berlin-Spandauer Nicolaikirche das Heilige Abendmahl unter den beiden Elementen Brot und Wein den wahren Leib und das wahre Blut Jesu Christi. Am darauf folgenden Tag empfingen auch die Ratsherren das Heilige Abendmahl unter beiden Elementen und bekennen sich damit zum schriftgemäßen lutherischen Abendmahlsverständnis. Dieses Ereignis gilt als Einführung der lutherischen Reformation in Berlin und der Mark Brandenburg.

Evangelisch-Lutherisch Kirchengemeinden des Kirchenbezirks Berlin-Brandenburg der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) laden anlässlich dieses Jubiläums zu Gottesdiensten ein. Die verschiedenen Gottesdienste in Berlin und Potsdam sind hier abzurufen. Wetere Gottesdienste sind auf den Internetseiten der Kirchengemeinden abrufbar.

Der emeritierte Bischof der SELK, Bischof i.R. Dr. Jobst Schöne D.D., wird in der Evangelisch-Lutherischen St. Mariengemeinde Berlin-Zehlendorf am 31. Oktober 2014 in einem Abendmahlsgottesdienst dieses bedeutenden kirchenhistorischen Ereignisses gedenken. Der Gottesdienst beginnt um 18.30 Uhr.

Regierungsbeauftragter der SELK Pfarrer Hillermann trifft Franz-Josef Jung Jung-Hillermann-2014

Am 16. Oktober traf sich Pfarrer Johann Hillermann (Foto: rechts), Beauftragter der SELK am Sitz der Bundesregierung in Berlin, mit Dr. Franz Josef Jung MdB, dem Beauftragten für Kirchen und Religionsgemeinschaften der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und überbrachte Grüße von Bischof Hans-Jörg Voigt D.D.. Im Gespräch ging es unter anderem um die Themen „Sterbehilfe" und „Religionsfreiheit". Jung ermutigte dazu, von der Religionsfreiheit in Deutschland mehr Gebrauch zu machen und für verfolgte Christen in aller Welt einzutreten.

Öffnung der Berliner Mauer vor 25 Jahren - SELK: Gedenkgottesdienst in Berlin-MitteBischof Dr. Schöne

Am 9. November 1989 wurde - für viele Menschen immer noch wie ein Wunder - die Berliner Mauer, die 28 Jahre lang eine gewaltsame Zerteilung Berlins darstellte, plötzlich und unerwartet in beiden Richtungen durchlässig. Damit wurde der Wunsch und das Sehnen vieler Menschen Wirklichkeit.

Die politische Situation hatte sich Mitte 1989 nicht nur in der damaligen DDR stark verändert. Trotzdem glaubte kaum jemand an eine kurzfristige grundlegende politische Veränderung.

Die Evangelisch-lutherische (altlutherische) Gemeinde in Berlin-Mitte - als einzige Gemeinde der Evangelisch-lutherischen (altlutherischen) Kirche in Ost-Berlin - hatte ihr Kirchgebäude und das Pfarrhaus nur etwa 100 Meter von der sichtbaren Berliner Mauer entfernt. Die Gemeinde war ein Anlaufort für Gemeindeglieder der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) aus West-Berlin und aus der gesamten Bundesrepublik Deutschland, standen doch beide Kirchen, die heute in der SELK vereinigt sind, in Kirchengemeinschaft.

Im Oktober hatte die Gemeinde noch eine Gemeindegruppe aus Radevormwald unter Leitung ihres Pfarrers Horst Krüger, damals Propst im Sprengel West der SELK, zu Besuch. "Solche Gemeindebesuche waren für unsere Gemeinde immer eine große Freude, aber sie waren immer nur in einer Richtung möglich", sagt Dr. Ewald Schlechter, Kirchglied der SELK-Gemeinde in Berlin-Mitte und langjähriger Kirchenrat der SELK.

Sofort nach der Öffnung der Mauer am 12. November 1989 besuchten Gemeindeglieder aus Berlin-Mitte die Nachbargemeinden der SELK in West-Berlin. Das Ziel war meistens die Paulusgemeinde am Kranoldplatz, denn die überwiegende Zahl der Glieder dieser Gemeinde gehörten vor dem Bau der Berliner Mauer zur Gemeinde Berlin-Mitte, der ehemaligen Süd-Gemeinde.

Die Kirchenleitung der SELK und das Oberkirchenkollegium der Evangelisch-lutherischen (altlutherische) Kirche in der DDR hatten schon immer engen Kontakt, sodass sehr schnell aus der Evangelisch-lutherischen (altlutherischen) Kirche in der DDR und dem Kirchenbezirk im ehemaligen West-Berlin der neue Sprengel Ost der SELK wurde.

In Dankbarkeit über diese Entwicklung und alle anderen Möglichkeiten, die sich seit Öffnung der Mauer und damit der Wiedervereinigung Deutschlands für die Menschen ergeben haben, soll am 9. November um 17 Uhr in der Evangelisch-Lutherischen Kirche der SELK-Gemeinde Berlin-Mitte ein Dank- und Gedenkgottesdienst gefeiert werden, insbesondere auch, um die Bedeutung dieses Tages zu verdeutlichen.

In diesem Dankgottesdienst wird einer der letzten Zeitzeugen aus der Reihe der damaligen Berliner Pfarrer, der emiritierte Bischof der SELK, Dr. Jobst Schöne, D.D., der seinerzeit sofort aus Hannover nach Berlin gekommen war, predigen. Bis zu seiner Amtseinführung 1986 war Bischof i.R. Dr. Schöne Superintendent des Kirchenbezirks Berlin-West und Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen St. Mariengemeinde Berlin-Zehlendorf, wo er heute wieder Gemeindeglied ist.

Unerwarteter Nähe und naheliegende Weggemeinschaft - SELK: "Gastfreundschaft in schwierigen Zeiten" ökumenisch bedachtEvangelisch-Lutherische Kirche Berlin

Zu "unerwarteter Nähe und naheliegender Weggemeinschaft" kam es vor 80 Jahren zwischen altlutherischen Gemeinden, die zur evangelisch-lutherischen Kirche Preußens gehörten - einer Vorgängerkirche der heutigen Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche, und Geistlichen der Bekennenden Kirche mit ihren Gemeinden. In drei Veranstaltungen wurde jetzt der "Gastfreundschaft in schwierigen Zeiten" gedacht.

Pfarrer Dr. theol. Christian Neddens (Saarbrücken) von der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) stellte am 9. Oktober in den Räumen der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität Berlin seine Forschungsergebnisse in einer Veranstaltung des "Vereins für Berlin-Brandenburgische Kirchengeschichte" vor. Aufgrund von Forschungen in Gemeindearchiven und Gemeindeblättern der Zeit sowie aufgrund von Erinnerungen von Geistlichen berichtete Neddens von der notvollen Situation der Christen im Widerstand gegen die Bestrebungen der "Deutschen Christen", die Evangelische Kirche der Union in Preußen nach nationalsozialistischen Grundsätzen umzugestalten. Es kam zu Suspendierungen. In den drei Berliner Gemeinden der altlutherischen Kirche, die zu den Vorgängerkirchen der SELK gehört, sowie unter anderem in den Gemeinden Potsdam, Wernigerode und Gemünden dieser Kirche wurde diesen Geistlichen mit ihren Gemeinden Gastfreundschaft gewährt.

Neddens zeigte eine Reihe von Punkten auf, die zu dieser Nähe führten. Zugleich führte er anhand des Verhaltens der damaligen Kirchenleitung der Evangelisch-lutherischen Kirche in Preußen aus, weshalb es nicht zu einer engeren, bleibenden Zusammenarbeit kam.

Am 11. Oktober trug der Referent in der St. Thomas-Kirche der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) in Berlin-Kreuzberg seine Forschungsergebnisse in einem Gemeindevortrag vor. Etwa 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der EKBO und aus den SELK-Gemeinden von Berlin und Potsdam und aus der römisch-katholischen Nachbarschaft nahmen an der Veranstaltung teil. In der Kirche konnte auch eine Ausstellung von sechs Schautafeln zum Thema besichtigt werden. Alle damaligen Berliner Gemeinden der Altlutheraner - Süd (jetzt: Mitte), Nord (jetzt: Augustana-Gemeinde Wedding) und West (jetzt: Zum Heiligen Kreuz Wilmersdorf) - sowie die Christus-Gemeinde Potsdam hatten zu dieser Ausstellung beigetragen. Die Gestaltung hatte Gerhard Ballewski (Berlin) übernommen. Zur Veranstaltung gehörte eine Andacht, gehalten von der Ortspfarrerin, Claudia Mieth, und Pfarrer i. R. Christian Müller, dem Initiator dieser Gedenkveranstaltung.

Am Sonntag, dem 12. Oktober 2014 fand schließlich ein ökumenischer Predigtgottesdienst in der Kirche der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Berlin-Mitte (SELK) statt. Es war gleichzeitig das 157. Kirchweihgedenken. Pfarrer Johann Hillermann unterstrich in seiner Predigt über einen Ausschnitt aus dem Hebräerbrief, dass damals vor 80 Jahren wie heute die Gemeinde von dem hohepriesterlichen Dienst Christi ihr Leben hat. Im Gottesdienst richteten Superintendent Peter Brückmann (Augustana-Gemeinde Wedding) sowie Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein und Pfarrerin Mieth von der EKBO Grußworte. Nach dem Gottesdienst konnte die Ausstellung noch einmal besichtigt werden. Viele Gäste nutzten die Gelegenheit zum Gespräch.

Literaturempfehlung:

Neddens, Christian: Bekennende Kirche und Altlutheraner im Kirchenkampf. Unerwartete Nähe und naheliegende Weggemeinschaft, in: Preußische Union, lutherisches Bekenntnis und kirchliche Prägungen. Theologische Ortsbestimmungen im Ringen um Anspruch und Reichweite konfessioneller Bestimmtheit der Kirche, hrsg. von: Kampmann, Jürgen und Klän, Werner. Oberurseler Hefte Ergänzungsband 14, Göttingen 2014, S. 232-269.

Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche ruft zu Spenden auf – Hilfe gegen die Ebola-Epidemie 

Die Kirchenleitung und das Diakonische Werk der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) rufen zu Spenden gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika auf. Die Spenden sind konkret zur Unterstützung der „Mobilien Klinik" in Liberia bestimmt. Es ist ein Projekt, das direkt vom Diakonischen Werk der SELK gefördert wird.

Ein zur mobilen Praxis ausgebauter Kleinbus wird eingesetzt, um in strukturschwachen Gebieten, vornehmlich auf dem Land, Hilfe zu leisten, da in diesen Gegenden kaum Zugang zu medizinischer Versorgung möglich ist. Schon einfachste Hilfsmittel helfen, um die Infektionsgefahr zu minimieren.

„Die Ebola-Krise fordert täglich hunderte Menschenleben" berichtet Pfarrer Gemah F. Ballah, Koordinator der „Mobilen Klinik" aus Monrovia (Liberia), „die Kinder der Opfer bleiben verwaist und unversorgt zurück." Hier setzt die konkrete Hilfe der Mobilen Klinik ein: Fünfzig Kinder sollen zunächst drei Monate lang mit Nahrung, Fürsorge und Begleitung versorgt werden. Weiter sollen Kontakte zwischen Kindern und Pflegefamilien hergestellt werden.

Liberia ist mit rund 4 Millionen Einwohnern eines der Länder, das am härtesten von der Ebola- Epidemie betroffen ist. Spendengelder werden umgehend ohne jeden Abzug dem angegebenen Zweck zugeführt.

Die Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche ist Mitglied in der Diakonischen Arbeitsgemeinschaft evangelischer Kirchen und mit dem Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung verbunden.

Wir bitten um Unterstützung dieses Projektes durch Spenden an:

DW SELK – Evangelische Kreditgenossenschaft Kassel
IBAN: DE 04 5206 0410 0000 0048 80
BIC: GENODEF1EK1
Stichwort „Ebola"

SELK


 

 

Superintendentur


 

Superintendent Roger Zieger
Friedrichstraße 6
13585 Berlin
Telefon: 030-33507627
Mobil: 0170-2130376
Mail: superintendent-bb@selk.de